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Veröffentlichungen

ENDLICH SCHLUSS MIT DER ÜBLEN MAKLER-ABZOCKE

 

 

 

So oder ähnlich war es Ende letzten Jahres – im gewohnt informativen und sensiblen Stil – in der allseits bekannten „Bild“ zu lesen. Was steckt dahinter? Aufgrund der Wohnungsnot in den Ballungsräumen (und auch hier bei uns; wenn auch nicht im gleichen Umfang wie z.B. in HH) und den damit verbundenen Warteschlangen bei der Besichtigung von Wohnungen kam die Hamburger SPD auf die glorreiche Idee, hierfür einen Sündenbock aufzutun, dessen Verunglimpfung zudem ein effizientes Mittel beim populistischen Stimmenfang für die bevorstehende Bundestagswahl war.
Der Auftraggeber – also der „Besteller“ – solle in Zukunft per Gesetz eine evtl. Maklerprovision bei Vermietungen zahlen. In der „Bild“ und überhaupt wurde daraus schnell und fälschlicherweise abgeleitet „der Vermieter muss (in jedem Fall) den Makler bezahlen“. Was natürlich Unsinn ist, da genauso gut der Mieter Auftraggeber bzw. Besteller des Maklers sein kann – und auch sein wird (!), wenn das Gesetz denn kommt.
Abgesehen davon sollten sich die verantwortlichen Politiker lieber an den eigenen Riechkolben fassen, wenn es um die Ursachen der nun fehlenden Behausungen geht: die Abschaffung steuerlicher Anreize beim Bau von Wohnungen, der Wegfall der Eigenheimzulage und Mietrechtsgesetze, die – zumindest gefühlt – fast immer zu Ungunsten des Vermieters ausfallen. Hier besonders ärgerlich die für den normalen Bürger nicht mehr zu durchschauenden Regelungen bei den Schönheitsreparaturen sowie der Umstand, dass ein Vermieter durch einen einzigen Mietnomaden immer noch finanziell ruiniert werden kann und der Gesetzgeber ihn hierbei vollständig im Stich lässt.
Ja – darum haben so viele, die es könnten, geradezu „Angst vorm Vermieten“, darum wird deutlich weniger gebaut als eigentlich nötig wäre und deshalb stehen in Hamburg lange Schlangen vor den wenigen Wohnungen. Wir Makler haben kein Interesse an einer Wohnungsknappheit – wir könnten viel mehr verdienen, wenn wir ALLEN Interessenten ein Objekt vermitteln könnten –und nicht nur EINEM.
Nach 20 Jahren weiss ich, was Makler für ihre Kunden tun und wofür sie ihr Geld bekommen. Ich bin daher überzeugt, dass auch in Zukunft viele vernünftige und seriöse Mietinteressenten unsere Dienstleistung gerne in Anspruch nehmen werden – auch wenn dies nach wie vor mit der Zahlung einer Provision verbunden sein wird.
Wer meint, diese (die Provision) sei „leicht verdient“, der kann es ja jederzeit selbst ausprobieren. Noch immer sind die Zugangsvoraussetzungen für diesen Beruf (leider) sehr niedrig.
Und der, der uns wirklich einfach nur für „üble Abzocker“ hält, hat es doch auch gut: er ruft uns einfach nicht an und schon hat sich das Problem erledigt. Wenn doch alles im Leben so einfach wäre…..
    
Jens Stegeberg, Makler